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Text File  |  1995-03-10  |  4KB  |  76 lines

  1. MEMSPEED V1.0 © 1994 by Torsten Lang
  2.  
  3. MEMSPEED mißt den maximal erreichbaren Datendurchsatz für folgende Fälle:
  4. CPU->L1 Cache, CPU->L2 Cache, CPU->MEM, L1 Cache->CPU, L2 Cache->CPU, MEM->CPU
  5. Dabei wird je nach Prozessor nicht die tatsächliche Bandbreite des Speichers
  6. erreicht. Man könnte diese mit einigen Tricks zwar ebenfalls ermitteln, der
  7. Test wäre dann aber nicht mehr allzu praxisnah. So sollte theoretisch ein mit
  8. 50MHz getakteter 68030 im Burstmode innerhalb des L1 Cache mit 100MB/s lesen
  9. (Langwortzugriffe), die Praxis ergibt allerdings gerade einmal die Hälfte.
  10. Vermutlich kommt es auch beim Übertragen von Registerlisten (z.B.
  11. MOVEM.L (SP)+,A0-A6/D0-D7) zu Totzeiten (je 2 Takte zwischen zwei Speicher-
  12. zugriffen) bei der Abarbeitung der Registerliste. Selbst wenn der 68030 im
  13. Burstmode seinen internen (=L1) Cache mit 100MB/s füllt, kann diese Geschwin-
  14. digkeit in der Praxis nicht dauerhaft, sondern bestenfalls kurzfristig in
  15. bestimmten Grenzsituationen erreicht werden.
  16.  
  17. Dieser Test soll ein wenig helfen, die Güte von Turbo-/Fast-RAM-Karten zu
  18. überprüfen. Bisher gibt es meines Wissens ein solches Programm nicht für
  19. Atari Rechner. Benchmarks liefern meist viel zu hohe Fantasie-Werte, da sie
  20. meist im Cache (L1 bzw. L2) ablaufen.
  21.  
  22. Noch ein paar Worte zu den Begriffen L1 Cache und L2 Cache:
  23. L1 Cache (oder auch 1st Level Cache) ist der prozessorinterne Zwischenspeicher
  24. (was Cache Memory an sich ist, sollten Sie schon wissen). Beim 68020
  25. existiert nur ein Instruction Cache (daher wird dieses Programm hier keinen
  26. L1 Cache finden), ab dem 68030 zusätzlich Daten Cache. Dieser
  27. schnelle Zwischenspeicher ist bei 68020 und 68030 in sogenannte Cache-Lines
  28. zu 4 Langworten (insgesamt 256 Byte beim 020er, 2*256 Byte beim 030er, zum
  29. 040er bzw. 060er habe ich derzeit keine Daten, der Cache ist dort jedoch
  30. deutlich größer) organisiert.
  31. L2 Cache (oder 2nd Level Cache) ist auf der Turbo-Karte oder dem Mainboard
  32. des Rechners untergebracht, jedenfalls nicht innerhalb des Prozessors. Die
  33. Geschwindigkeit liegt meist zwischen der des Hauptspeichers und des L1 Cache.
  34.  
  35. Die Größe der Caches wird z.Z. noch nicht vermessen, stattdessen geht das
  36. Programm von folgenden Größen aus:
  37. L1 <  16KB
  38. L2 < 512KB
  39. Sollte es einmal Prozessoren oder Turbos geben, für die diese Werte
  40. überschritten werden, liefert MEMSPEED natürlich falsche Werte. Weiterhin
  41. gehe ich davon aus, daß es so schnell keine Karten mit mehr als 999MB/s
  42. Bandbreite gibt. Um das Programm nämlich kompakt zu halten, ist es vollständig
  43. in Assembler geschrieben. Ich habe bis jetzt auf Sicherheits- bzw.
  44. Plausibilitätsabfragen weitestgehend verzichtet. Da als Timer der
  45. _hz_200-Zähler dient, müssen die IRQs natürlich während der Messung aktiviert
  46. bleiben, so daß gerade bei hohen Werten die gemessenen Daten etwas
  47. niedriger sein können als die realen. Die ermittelten Werte sollten aber
  48. einigermaßen stimmen. Mein Tip: Testen Sie den Rechner möglichst roh,
  49. also ohne Multitoasting etc.
  50.  
  51. Das Programm MEMSPEED darf nur in Verbindung mit diesem Text weitergegeben
  52. werden. Weiterhin ist der Vertrieb über PD-Versender und sonstige kommerzielle
  53. Anbieter untersagt! Soll das Programm in Verbindung mit einem kommerziellen
  54. Produkt weitergegeben werden, so bedarf dies meiner schriftlichen Zustimmung,
  55. ansonsten wird gegen geltendes Recht verstoßen. Folgende Firmen haben zur
  56. Zeit meine Genehmigung zur Weitergabe dieses Programms:
  57.  
  58. MW electronic, Königswinter
  59. MESA electronic, Lindhorst
  60.  
  61. Sollten Sie dieses Programm aus anderer Quelle zusammen mit einem kommerziel-
  62. len Produkt erhalten haben oder auf einer PD-Diskette o.ä. gefunden haben, so
  63. melden Sie sich bitte umgehend bei mir. Weiterhin freue ich mich natürlich
  64. über jede Rückmeldung (Postkarte) mit Angaben zu den Ergebnissen und Ihrer
  65. Rechnerkonfiguration.
  66.  
  67. Zum Schluß noch das Wichtigste: Ich übernehme keine Haftung für wie auch immer
  68. geartete Schäden, die Ihnen durch die Benutzung dieses Programms entstehen.
  69.  
  70. Bad Nauheim, November 1994
  71.  
  72. Torsten Lang
  73. Pestalozzistr. 9A
  74. 61231 Bad Nauheim
  75. E-Mail: torsten.lang@physik.uni-giessen.de
  76.